Im Reich der Reichen

Wir verlassen die Marina Dubrovnik, fahren an der Stadtmauer entlang, machen Fotos und müssen schließlich umdrehen…ab hier nun Kurs Nord…der aber erstmal nach Westen führt und … wir haben Westwind 😦

Den ersten Stop, nach den ersten Motorseemeilen, machen wir auf der Insel Mljet. Eine kleine Bucht, gut zum Ankern. Und da machen wir schon Bekanntschaft mit dem ersten „Hochhaus“ der Superreichen. Ein, für uns, riesengroßes Motorboot fährt in die Bucht ein, paßt da eigentlich gar nicht hin und macht trotzdem mit vorher ausgebrachtem Buganker an der sehr kleinen Steinmole fest. Die Ankerkette liegt quer über der Bucht…und wir sehen nur das Personal, welches sich bemüht, den „Pott“ festzumachen. Später steigen die „Herrschaften“ in den Tender ( ein bequem großes Schlauchboot ) und werden in ein super Restaurant an Land gefahren…

Am nächsten Tag…wieder kein Wind zum Segeln… 😦 schaffen wir es bis in die Polace Bucht auf Mljet. Auch hier können wir gut ankern. Wir wandern los und schauen uns den Salzsee auf der anderen Seite an. Sehr schön zum Wandern und super zum Baden. Zweimal springen wir samt Queeny in den See und genießen das kühle Nass 🙂 Es ist für die nächste Nacht Bora angesagt. Wir wollen sehen, wie unser neuer Anker damit umgehen kann…aber…es kommt keine Bora… 🙂 Vor der Ankerbucht der „Kleinen“ , ankern die Riesenyachten der „Großen“… die Masten sind so hoch, sodaß sie mit roten Lichtern bestückt werden müssen…wegen den Flugzeugen…

Dann sind wir unschlüssig über unser nächstes Ziel…wir sind bereits ausgelaufen und wissen nicht so recht, wohin… zur Insel Lastovo…oder zur Insel Korcula? Das Wetter ist gut, blauer Himmel, heiß, aber kaum Wind. Zur Insel Lastovo ist es weiter. Also entscheiden wir uns für Korcula und können dann auch ein Stückchen segeln. Erst weht der Wind kaum, dann kommt er plötzlich mit 6 Bft daher…sehr schwierig, zumal er recht böig ist. Wir reffen ( verkleinern die Segelfläche ) und kreuzen uns da durch. Zwischen Korcula und Peljesac sind die Böen dermaßen kräftig, daß es keinen Spass mehr macht und anstrengend wird… 😦 zumal sehr viele Surfer unterwegs sind, die sich einen Spaß daraus machen, kurz vor unserem Bug vorbei zu sausen…

So bergen wir die Segel und motoren das letzte Stück in unsere Ankerbucht. Ein traumhaftes Fleckchen mit türkis schimmernden Wasser… 🙂

Am nächsten Tag tauchen wir ein in eine andere Welt…wir fahren, segeln, motoren, da mal wieder kaum Wind weht und wenn, dann von vorne… 😦 wir sehen Yachten, Schiffe, da wirken wir wie Spielzeug daneben 🙂

Wir ankern zur Nacht in einer Bucht an der Insel Scredo und man merkt auch hier die Nähe zur Promi Insel Hvar… 🙂

Die Bucht ist schon sehr voll, als wir ankommen. In unserem Revierführer steht, ankern mit Landleine. Also machen wir es so. Da wir keine wirkliche Landleine ( diese sollte sehr lang sein ) dabei haben, müssen wir unsere Festmacher miteinander verknüpfen… 😦

Schließlich liegen wir fest und können die schöne Bucht genießen. Seit Tagen brauchen wir beim Segeln keine Kleidung mehr…unter anderen trage ich nur noch Bikinihose und  meinen Pareo, welches zum Kleid umfunktioniert wird 🙂 🙂

Dann geht es weiter Richtung Hvar. Auf dieser Insel und in dieser Stadt treffen sich die Millionäre und Superreichen im Sommer auf einen Kaffee und Party…Das will ich sehen… 🙂

Wir motoren, da der mäßige Wind, der nicht zum Kreutzen reicht, aus der Richtung kommt, wo wir hin wollen… 😦

Als wir an Hvar vorbei kommen, bin ich enttäuscht. Ich komme mir vor, wie im Hamburger Hafen…es herrscht ein Bootsverkehr, überall fahren sie in einem Affentempo … das ist ein Schock nach unseren ruhigen Ankerbuchten 😦 und die Ansicht der Stadt finden wir nicht besonders aufregend…so entscheiden wir uns für die Marina auf der Insel Sv. Klement. Die Insel, die wir als Fingerinsel bezeichnen, da sie ganz viele Buchten hat, liegt genau vor der Stadt Hvar auf der Insel Hvar. Sie ist nur insgesamt zwei Seemeilen lang. Aber dafür mit lauter schönen Buchten bestückt. Der Hafen wird voll bis auf den letzten Platz. Die Schiffe, die nach 18.00 kommen, werden abgewiesen. Sie tun mir leid, denn der Wetterbericht sieht nicht gut aus 😦

Wir gehen spazieren und entdecken in der Marina die Waschmaschinen. Das könnte ich gebrauchen 🙂 Doch es kostet 20 ,- € … eine Maschine…der Trockner nochmal 10 ,- € 😦 . Das ist nicht unsere Welt. Also wasche ich mal wieder mit der Hand… Wir wollen uns gerne Hvar anschauen…das Taxiboot von hier aus kostet pro Person 100 Kuna…ca 15,- € … nö 😦 Dafür gehen wir lieber irgendwann Pizza essen 🙂 Ganz nach dem Moto : Geiz ist geil 🙂 🙂 🙂

Wir spazieren einmal über die Insel zu einer tollen Bucht…sie ist derart überfüllt mit Booten und Menschen, dass wir nur noch den Kopf schütteln…

Wir wollten das eigentlich vermeiden…doch es bleibt nicht aus. Wir vergleichen diese Tour mit der vom letzten Jahr…in Schweden waren wir nur allein. Fast in allen Ankerbuchten waren wir das einzige Schiff… 🙂 dafür habe ich jedoch nie meinen Bikini getragen, da es einfach zu kalt war… 😦

Morgen soll es weiter gehen…am 16. wollen wir auf der Insel Krk sein. Dort wird ein fünfzigster Geburtstag gefeiert und wir wollen dabei sein 🙂 🙂 🙂 Der Wind weht in der Früh günstig…dann schläft er wieder ein… 😦

Während ich dies schreibe, schaukeln wir so heftig hin und her, dass ich oft die Tasten verfehle. Wir liegen in der Marina Palmizana, die Taxiboote fahren gerade die Menschen zurück von Hvar zum Hafen…und sie fahren nicht langsam… 😦 Für die passenden Fotos habe ich heute keine Lust mehr… 🙂 morgen dann, genau hier 🙂

aber jetzt 🙂

Autor: hkweg

Wir segeln mit einer Jeanneau 7,50 m auf der Ostsee bis nach Haparanda (2015) und mit einer Elan 38 auf der Adria Kurs 180 Grad (2016). Mit an Bord Schäferhündin Queeny. Ein Erlebnisbericht mit Bildern und Videos.

2 Kommentare zu „Im Reich der Reichen“

  1. Ja liebe Katja, entweder Bikini, Wärme, viele antike Sehenswürdigkeiten oder Ruhe, Einsamkeit, viel unberührte Natur und Fleecepulli. Alles hat seinen Reiz. Ich wäre für letzteres zu begeistern.
    LG Franzi

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